20
Nov

Räumliches Entwicklungskonzept Innerbach

Sicherlich hast auch du bereits von den Tourismusplänen der Gemeinde Vandans im Innerbach gehört (und wenn nicht, dann dürfen wir dich nun darüber informieren).

Vor ca. 2 Jahren wurde ein räumliches Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nun vorliegen: von möglichen neuen Hotels, einer Tiefgarage, einem Campingplatz, der Umlegung der Dorfstraße L83, der Begradigung der Bäche und einer Änderung der Gefahrenzone ist die Rede. Soweit so gut. Ideen und Konzepte sind für dörfliche Entwicklungen unumgänglich und wichtig. Doch wir stellen uns die Frage nach dem „Wie“ und der Möglichkeit einer kritischen Diskussion. Doch gleich vorweg: wir sind nicht gegen das Projekt, vielmehr ist es uns ein Anliegen, Themen und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen, Diskussionen anzuregen, Ideen einzubringen und auf Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen.
Aus diesem Grunde möchten wir dich mit diesem Schreiben über unsere Sicht der Dinge informieren und eine kritische Diskussion anregen. Eine rege Bürgerbeteiligung sollte doch – insbesondere dann, wenn es sich um wichtige Entscheidungen bzw. nicht revidierbare Großprojekte handelt – selbstverständlich sein. Schließlich geht es um einschneidende mögliche künftige Veränderungen für dich und deine Familie.

Qualität vor Quantität

Wann werden endlich die Vandanserinnen und Vandanser bei Großprojekten involviert?

Wir haben bereits bei der Vergabe des räumlichen Entwicklungskonzepts vor 2 Jahren darauf verwiesen, dass bei solchen – großen – Vorhaben die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner in den Prozess involviert werden sollten. Nun ist es jedoch so, dass diese erst nach 2 Jahren informiert bzw. zur Präsentation des Konzepts eingeladen wurden. Werden alle im Entwicklungskonzept möglichen Varianten (zusätzliche Beherbergungsbetriebe, Campingplatz, etc.) umgesetzt, führt dies zu massiven Auswirkungen im Dorf – insbesondere im Ortsteil Innerbach.
Touristische Vorhaben sollen natürlich gefördert werden: jedoch in verträglichen Dosen, in qualitativer statt quantitativer Form, nachhaltig, für die Einheimischen „erträglich“ und vor allem mit Einbindung dieser. – Das Dorf muss lebenswert bleiben!

Im Konzept werden „sparsamer Umgang mit Grund und Boden“, „aktive Landwirtschaft und Siedlungsqualität“, „Qualität statt Quantität“ und „verträgliche Zweitwohnsitze“ erwähnt. Das Konzept spricht jedoch – in seiner derzeitigen Form eine andere Sprache: eine 3-stöckige Tiefgarage, ein Campingplatz mit ca. 250 Stellplätzen, das mögliche erste Hotelprojekt („Seniorenheim Schmidt“) würde über ca. 200 Betten verfügen, die Erwähnung weiterer Hotelanlagen bzw. Pensionen. Kurz: mehr Verkehr, weniger freie Grünflächen, Quantität vor Qualität.

Mehr als 14.000 Fahrzeuge benutzen täglich die L188. Das Verkehrsaufkommen ist bereits jetzt immens (wer in der Hochsaison „schnell“ nach Bludenz möchte, kennt das Dilemma nur zu gut). Der Hotelkomplex soll künftig nur mehr über die Innerbachstraße (die Seilbahnstraße wird lt. Plan gesperrt) erreicht werden. Eine Infrastruktur, welche für einen Ortsteil mit ca. 100 Personen angelegt wurde, wird dieses Mehr an Verkehr und Touristen nicht so einfach „wegstecken“.
Der Tourismus gehört zweifelsohne zu jenen Sektoren der europäischen Wirtschaft mit Wachstumspotential. Dies steht außer Frage. Fraglich ist jedoch, wie dieser Tourismus – gerade in Dörfern, wie Vandans – gelebt wird: auf ökologischer und sozial verträglicher Ebene. Maßnahmen und Vorhaben sollen nicht an der betroffenen Bevölkerung vorbei entwickelt werden.

Zentrale Fragen

Wurde die Bevölkerung ausreichend aktiv in den Prozess involviert?
• Sollten hier nicht die ortsansässige Hotellerie, Gastronomie und die privaten Vermieter eingebunden werden?
• Wie kann ein kleiner Ortsteil bis zu 1.000 Gäste (oder mehr) „verkraften“?
• Wie wird die Verkehrssituation geregelt werden?
• Welcher Mehrwert bringt eine mögliche Umsetzung des touristischen Konzepts tatsächlich (Berücksichtigung von Infrastrukturkosten – Kanalisation, Straßenbau, Müll!)?
• Welche Wertschöpfung bleibt bei einer Beteiligung ausländischer Investoren im Dorf?
• Was bedeutet dieses Mehr an Tourismus für unsere Landwirte, die wesentlich für den Erhalt unserer Kulturlandschaft Sorge tragen?
• Warum fand bis dato kein Tourismusausschuss der Gemeinde zu diesem Thema statt (Anm.: es fand noch kein einziger Tourismusausschuss statt)?
• Wie passt dieses Konzept zu modernen Ansätzen im Tourismus (Qualität vor Quantität, Nachhaltigkeit, „Klasse statt Masse“)?
• In welche Richtung soll sich Vandans künftig entwickeln (klare Zielformulierungen)?
• Wie plant Vandans, seinen Finanzhaushalt zu sanieren (etliche kostenintensive Projekte stehen an: Turnhalle, Volksschule, Feuerwehr, etc.)?

Mögliche Lösungsansätze

• Ein aktiver Beteiligungsprozess inkl. Diskussionsabende, Projektgruppen
• Ein räumliches Entwicklungskonzept, welches ganz Vandans beinhaltet (Erarbeitung einer Vision, konkreter Ziele und Maßnahmen)
• Einbindung der Bevölkerung, der ansässigen Betriebe und Vermieter
• Entwicklung einer „Zukunftsvision Vandans“, welche neben dem Tourismus auch andere Themenbereiche, wie Wirtschaft, Bildung und Lebensqualität beinhaltet
• Entwicklung von Programmen und Aktivitäten im Dorf – für Einheimische und Touristen
• Einbindung des Tourismusausschusses
• Eine „Abkühlphase“: bevor mit möglichen Investoren verhandelt wird, sollte die Bevölkerung eingebunden werden
• Aufstellung einer seriösen mittel- und langfristigen Finanzplanung

Einen wichtigen Grundsatz, der im Entwicklungskonzept erwähnt wird, möchten wir besonders hervorheben:

Vandans ist ein hochwertiger Lebensraum/Wohnort für alle Generationen.

Dies soll in Vandans auch künftig so bleiben!
Wir freuen uns bereits jetzt über dein Feedback!

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